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OSC-Schwimmer erreichen Ziel beim 24-Stunden-Schwimmen

103.550 Meter in 24 Stunden  / Körperliche Grenzen erreicht

Warten auf den nächsten Start ; Schwimmer spulten Meter für Meter ab ; Olfener im Duell ; Im Becken wurde um jeden Meter gefightet ; Insgesamt musste jeder OSC‘ler über 100 Mal diese Strecke schwimmen ; Kurze Verschnaufpause zwischen zwei Einsätzen ; Bestens vorbereitet für die 24 Stunden: Die Olfener bauten eine kleine Küche und Schlafplätze in der Umkleidekabine auf.

Völlig ausgepumpt waren alle Schwimmer nach der Schlußsirene und dennoch glücklich. Geschafft! Anschließend lagen sich die OSC-Schwimmer in den Armen und gratulierten auch den Schwimmern der 15 anderen Teams zur tollen Leistung. 103.550 Meter und damit 1,5 Kilometer mehr als bei der Premiere im vergangenen Jahr schwammen die 10 Olfener Schwimmer am Wochenende beim 26. 24-Stunden-Schwimmen in Coesfeld.

„Das war eine absolute körperliche Grenzerfahrung“, japste Sven Tumbrink nach 24 Stunden im Hallenbad. Für ihn, wie auch für Lara Holz und Lars Pieper war es die Premiere, die anderen sieben waren schon im Vorjahr dabei. Aber alle Schwimmer hatten nach über 24 Stunden Hallenbad nur noch ein Ziel: ab nach Hause und ins Bett.

Der Wettkampf im Zeitraffer ...

Vor der Heimfahrt gab es bei einer stimmungsvollen Siegerehrung aber noch Pokale und Urkunden für alle „Finisher“ des Schwimmens zweimal rund um die Uhr. Und da kam dann auch das Strahlen zurück: Die OSC’ler mischten mit Platz fünf wieder ganz vorne mit. Von den 16 Teams erreichten im Übrigen acht Mannschaften die magischen 100 Kilometer, wobei die beiden Triathlon-Vereine W+F Münster und Tri finish Münster  mit über 110 Kilometern in einer anderen Liga schwammen. Dahinter entschieden Startaufstellung, Durchhaltevermögen, Glück und ganz viel Willen über die weiteren Platzierungen.

„100 Kilometer sind wieder unser Ziel. Das ist zu schaffen!“, gab Trainer Magnus Klüner vor dem Wettkampf die Parole aus. „Und etwas besser als im letzten Jahr“, war der Tenor derjenigen, die schon 2017 mit im Wasser waren. Dafür hatte das Olfener Team intensiv in den Bädern von Olfen und Lüdinghausen trainiert. 4.260 m pro Stunde mussten für die Erreichung beider Ziele im Schnitt zurückgelegt werden.

Stolz aber völlig ausgelaugt präsentierten die Schwimmer des Olfener Schwimmclubs nach der Siegerehrung ihre Pokale: Judith Tumbrink, Lars Pieper, Lars Rüttershoff, Leon Jansen, Björn Feldkamp, Sven Tumbrink (oben von links), Trainer Magnus Klüner, Lara Holz, Mandy Hofmann und Jan Hofmann (unten von links). Auf dem Bild fehlt Lukas Ickerodt, der vom Hallenbad direkt zur Firmung nach Olfen gefahren wurde.

Der Wettkampf im Zeitraffer ...

Und entsprechend motiviert legten die Olfener los. Während die meisten Teams sich in festen Dreier- oder Vierer-Gruppen Stunde um Stunde abwechselten, wählten die Olfener nach den guten Erfahrungen des Vorjahres eine andere Taktik. Zu Beginn und zum Ende des Wettkampfes schwammen alle 10 abwechselnd die 100-m-Strecken. Während der Abendssenspause gingen zwei Fünferteams ins Rennen. Während der Nacht und in den Morgenstunden waren immer sechs bis sieben Schwimmer im Wasser, währen drei bis vier Pause hatten. „Bei der jungen Truppe sind wir dadurch viel flexibeler und können auch spontan denjenigen eine Pause gönnen, die sie genötigen“, wusste Björn Feldkamp schon vor dem Start um den Substanzverlust und nicht planbare Schwächephasen während des Wettkampfes.


Der Wettkampf im Zeitraffer:

Von 15.00 Uhr bis 20.00 Uhr mußten die OSC’ler mit acht Schwimmern auskommen, da Björn Feldkamp und Lukas Ickerodt erst später beginnen konnten. Dennoch legten Sven Tumbrink, Mandy Hofmann, Lars Rüttershoff, Lars Pieper, Leon Jansen, Lara Holz, Jan Hofmann und Judith Tumbrink los wie die Feuerwehr. Über 22 Kilometer und damit etwa 4.400 m im Schnitt sorgten für ein beruhigendes Polster für die Nacht. Dennoch war das Team froh, als die beiden Nachzügler gegen 19.45 Uhr eintrafen.

Gegen 20.00 Uhr gab‘s für die erste Fünfergruppe Abendessen beim Trainer Magnus Klüner zuhause. Ein dampfender Topf Nudeln sorgte für ausreichend Kohlenhydrate für die nächsten Stunden. Außerdem sorgten ein paar Minuten Fernsehprogramm und eine andere Umgebung für einen freien Kopf. Gegen 21.30 Uhr war dann die zweite Gruppe mit dem Abendessen dran. Die Fünfergruppen im Hallenbad schlugen sich zur gleichen Zeit ausgezeichnet und blieben mit etwa 4.350 m je Stunde voll auf Zielkurs.

Bevor die ersten dann müde auf die Luftmatratzen fielen, legten die OSC’ler zwischen 23.00 Uhr und 2.00 Uhr noch einmal 13 Kilometer hin. Danach wurde es dunkel und ruhig im Bad, nur die jeweiligen Gruppen zogen nacheinander ihre Bahnen. Jeder war froh, zwischendurch für einige Minuten die Beine hochzulegen oder einfach nur mal fünf Minuten im Solebecken oder unter der Dusche auszuspannen. Die OSC-Schwimmer, von denen immer sechs Schwimmer im Wasser waren, schwammen in der Nachtsequenz konstant zwischen 4.200 und 4.300 m im Schnitt. Da konnte sich Trainer Magnus Klüner bei seinem „Heimspiel“ mal beruhigt zuhause zwei Stunden aufs Ohr legen.

Der erwartete Hänger in den frühen Morgenstunden kam in diesem Jahr nicht. Trotzdem taten gerade vor dem Frühstück und nach einer langen Nacht Arme und Beine nur noch weh. „Ich bin so müde, alles tut weh, aber ich muss wieder los“, war überall nicht nur im Olfener Team zu hören. Und so knabberten die OSC’ler in ihrer schwächsten Stunde von 5.00 bis 6.00 Uhr mit 4.050 m nur ein ganz klein wenig vom aufgebauten Polster ab.

Das Frühstück mit frischen Brötchen, Orangensaft und Nutella sorgte für neue Kräfte. Bis 12.00 Uhr schwammen die Olfener jeweils so weit wie geplant, wobei immer mal wieder einzelne Schwimmer spontan eine 30-Minuten-Pause bekamen, um neue Kräfte zu sammeln. Als die Uhr dann auf 12.00 Uhr sprang und das Ziel in Sicht war, legten die Olfener mit jeweils 4.400 Metern ein richtiges Pfund ins Becken.

In der letzten Stunde ging es noch einmal richtig ab. Alle Teams mobilisierten alle Kräfte und schickten jetzt die Schwimmer auf die Strecke, die noch konnten. Da flossen auch schon mal Tränen bei denen, die keine Körner mehr hatten. Auch bei den OSC’ lern legten sich alle zehn noch einmal voll ins Zeug und schwammen mit 4.550 m ungefähr so weit, wie in der ersten Stunde des Wettkampfes. Am Ende standen 103.550 Meter auf den Zetteln der Bahnenzähler. „Ich bin total stolz auf die Truppe. Alle haben ihr letztes gegeben. Jeder hat sich voll reingehauen“, zog Björn Feldkamp kurz nach dem Wettkampf völlig ausgepumpt ein erstes Fazit. Für einen war der Tag allerdings noch nicht zu Ende. Lukas Ickerodt verpasste die Siegerehrung und fuhr vom Hallenbad direkt in die Kirche, um sich firmen zu lassen. Einsatz ist eben alles!